Eine Ausstellung des Heinrich-Böll-Archivs der StadtBibliothek Köln und der Heinrich-Böll-Stiftung in der Universitätsbibliothek Hagen, Universitätsstr. 23, 8. Oktober – 15. November 2007
Öffnungszeiten: montags bis donnerstags 9.00 – 19.00 Uhr, freitags 9.00 – 16.00 Uhr, samstags 9.00 – 13.00 Uhr
Am 21. Dezember 2007 jährt sich zum neunzigsten Male der Geburtstag von Heinrich Böll. Aus diesem Anlass präsentiert 
die Universitätsbibliothek Hagen in ihrem Ausstellungsraum, Universitätsstraße 23, vom 8. Oktober 
bis zum 15. November eine umfangreiche Retrospektive des Heinrich-Böll-Archivs der StadtBibliothek 
Köln und der Heinrich-Böll-Stiftung über Leben, Werk und Wirkung des Nobelpreisträgers.
Die Ausstellung "Heinrich Böll – Leben und Werk" bietet anhand von Fotos, Zeichnungen, Urkunden und anderen Materialien 
eine ausführliche Dokumentation zu Heinrich Bölls Biographie und seinem schriftstellerischen Schaffen. Die Präsentation 
reicht von der Jugend über die Kriegszeit und schriftstellerischen Erfolge bis hin zu den heftigen politischen 
Auseinandersetzungen in seinen letzten Lebensjahren. Sie umfasst 40 Plakate und wird ergänzt durch Originalexponate, die 
zu verschiedenen Themenschwerpunkten in Vitrinen gezeigt werden – etwa zu Bölls Gedichten, den Romanverfilmungen und dem 
Nobelpreis.
Die Ausstellung wird am Montag, dem 8. Oktober, Beginn 19.00 Uhr, von der Kanzlerin der FernUniversität, Frau Regina Zdebel, eröffnet. Nach einem Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Hagen, Herrn Peter Demnitz, führt Viktor 
Böll, der Leiter des Heinrich-Böll-Archivs der StadtBibliothek Köln, in die Ausstellung ein. Im Anschluss daran lesen 
Kriszti Kiss, Stefan Keim und Peter Schütze aus Heinrich Bölls Roman "Gruppenbild mit Dame".
Das figuren- und handlungsreiche Werk veranschaulicht in zahlreichen Lebensläufen die deutsche Geschichte von der 
Wilhelminischen Ära über die Epoche des Nationalsozialismus bis zur Erzählgegenwart. Allmählich entsteht das Bild Leni 
Pfeiffers, einer Frau, die naiv und klug, sinnlich und keusch ist und die sich gesellschaftlicher Anpassung immer wieder 
entzieht. Heinrich Böll erzählt zugleich die Geschichte einer großen und lebensgefährlichen Liebe in der Zeit des Zweiten 
Weltkrieges, der Leni Pfeiffers zu dem russischen Kriegsgefangenen Boris Lvović Koltowski, mit dem die junge Frau einen 
Sohn hat. Damals und auch später provoziert Leni häufig die Ablehnung oder das Unverständnis ihrer Umwelt, die sich der 
kompromisslosen Frau entledigen möchte. Doch der Roman schließt hoffnungsvoll: Leni Pfeiffer erfährt in schwieriger 
Situation die Solidarität von Menschen, die ihr nahe stehen.
Die Abendveranstaltung zum Ausstellungsende am Donnerstag, dem 15. November, Beginn 19.00 Uhr, 
beschließt zugleich den 6. Infotag Hagener Bibliotheken unter dem Motto "Bibliothek macht Schule".
"Bekenntnis eines Hundefängers" heißt die Lesung, in der Kriszti Kiss, Stefan Keim und Peter Schütze satirische Texte 
Heinrich Bölls vortragen. Humor, Satire, Ironie und Groteske spielen im gesamten Schaffen des Schriftstellers eine 
große Rolle. Berühmt wurden Texte der fünfziger Jahre wie "Nicht nur zur Weihnachtszeit" und "Doktor Murkes gesammeltes 
Schweigen". Aber auch in den später entstandenen epischen Werken wie "Billard um halb zehn", "Ende einer Dienstfahrt" 
und "Die verlorene Ehre der Katharina Blum", in seinen Essays und Kritiken nutzt Heinrich Böll Satire und Ironie, um 
gesellschaftliche Fehlentwicklungen aufzudecken.
Die Texte der Lesung zeigen Böll nicht nur als zielsicheren Satiriker, sie vermitteln zugleich ein lebendiges Bild der 
deutschen Nachkriegsgeschichte.