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"Pest, Folter und Schandsäule"

Prof. Dr. Helmut C. Jacobs (Universität Duisburg-Essen) und Dr. Peter Schütze stellen Alessandro Manzonis "Geschichte der Schandsäule" vor.

Eine Veranstaltung der Universitätsbibliothek Hagen in Zusammenarbeit mit dem Institut für juristische Zeitgeschichte der FernUniversität und dem Freundeskreis Italien am Dienstag, 18.05.2010, 19.00 Uhr in der Universitätsbibliothek Hagen, Ausstellungsraum, Universitätsstraße 23, 58097 Hagen

Einführung: Prof. Dr. Dr. Thomas Vormbaum


Mailand erlebte 1630 eine verheerende Pest, der fast zwei Drittel der Einwohner zum Opfer fielen. Der Volkszorn richtete sich gegen einige Personen, die "unter eben so albernen wie schrecklichen Erfindungen" (Manzoni) beschuldigt wurden, die Pest verbreitet zu haben, und zwar durch das Bestreichen von Hauswänden mit einer Pestsalbe. Nach schrecklichen Foltern gestanden die Angeklagten die ihnen vorgeworfene Tat und wurden in einer bestialischen Prozedur hingerichtet; das Haus des "Haupttäters" wurde geschleift, und auf dem Grundstück wurde eine "Schandsäule" errichtet.

Diese historischen Vorgänge wurden später zum Gegenstand zweier literarischer Verarbeitungen. 1777 widmete ihnen der Jurist und Aufklärungsphilosoph Pietro Verri eine rechtspolitische Streitschrift gegen die Folter ("Betrachtungen über die Folter"). 1840 verfasste Alessandro Manzoni, in dessen Roman "Die Verlobten" die Mailänder Pest bereits eine prominente Rolle gespielt hatte, seine "Geschichte der Schandsäule", die sich nicht mehr mit der – inzwischen überall abgeschafften – Folter auseinanderzusetzen brauchte und stattdessen die Psychologie der Beteiligten in den Mittelpunkt der Handlung stellte.

Nachricht gültig bis 18.05.2010

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Letzte Änderung: 11.02.2022


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